Sonntag, 02.06.2013

Ein wunderschöner Lese-Nachmittag

Wer gestern zumal als Fußgänger der angekündigten „Lesung im Park“ im Park Hohenrode zustrebte, hatte noch beträchtlich mit den Auswirkungen des Unwetters vom Abend zuvor zu tun. Wie beschwerlich der Weg zum Lese-Café dabei auch gewesen sein mochte, er hat sich gelohnt. nnz versucht das auch entsprechend zu begründen...

Es sei vorausgeschickt, dass die Lesung im Park-Café stattfand, das sich freilich für die vielen Gäste als viel zu klein erwies. Gisela Hartmann, Vorsitzende des Födervereins, fand in ihrer Begrüßung von Akteuren und Besuchern wie gewohnt verbindliche Worte für die Wahl des Cafés, den beengten Raum, zu dem auch noch die Nebenräume geöffnet waren und fand dafür auch Verständnis. Wie sie es ja ganz allgemein versteht, eine Atmosphäre in ihrer Umgebung zu schaffen, die auch unter den Teilnehmern zu freundlicher Stimmung führt.

Nun kann man ja inzwischen ruhig davon ausgehen, dass das, was der Förderverein Park Hohenrode an kulturellen Programmen offeriert, von ansprechender bis hoher Qualität ist. Das beginnt mit der Parkkönigin bei den Parkfesten (z.B. Brigitte Roth), setzt sich fort mit Violinkonzerten (Florian Sonnleitner), und trifft aktuell nicht weniger zu auf die „Lesung im Park“: Der „Sommernachtstraum“, das Märchen von Franz Fühmann nach dem Schauspiel von William Shakespeare war angesagt, dessen Inhalt allgemein bekannt sein dürfte. 

Vorgetragen wurde er von der Schauspielerin Susanne Bormann, dem Kulturjournalisten Klaus Büstrin und musikalisch „illustriert“ vom Flötisten Johannes Neubert. Man durfte gespannt sein, in welcher Weise sie den Märchengestalten Leben und Ausdruck verleihen und das musikalisch untermalen würden.

Und wurde überrascht und zunehmend beeindruckt von der Vortragskunst der beiden Akteure. Sowohl in Rhetorik, Gestik und Mimik boten sowohl Susanne Bormann, als auch Klaus Büstrin ausgereiftes, aufeinander abgestimmtes Können. Und die ausgesuchten musikalischen Zwischenspiele und Einschübe des Flötisten Johannes Neubert (man kennt ihn) mit teils heiteren, teils besinnlichen Musikstücken von Francois-Joseph Gossec, Johann Sebastian Bach, Felix Mendelssohn Bartholdy, Gabriel Faure und anderen gaben den Vorträgen klanglich Farbe und zusätzlich Stimmung.

Unterbrochen wurde die Lesung durch eine längere Pause, in der man vor dem Café Kaffee und von Mitgliedern des Vereins selbst gebackenen Kuchen genießen oder halt auch nur frische Luft tanken konnte. Danach fand die Lesung in gewohnt gekonnter Weise Fortsetzung und Abschluss. Eine Lesung, die sowohl durch den Lesestoff, als auch fast mehr noch durch die Art, in der er durch die beiden ausgezeichneten Vortragskünstler geboten wurde, nicht nur gefallen, sondern allgemein nachhaltig beeindruckt haben dürfte.

Es war, wie es in der Einladung verheißen wurde, ein wunderschöner Nachmittag für Leib und Seele. Dem Förderverein sei dafür gedankt. Gisela Hartmann verband die präsentbegleitete Verabschiedung der beiden Akteure, mit der an die sehr natürlich wirkende „Botschafterin des Parks Hohenrode“ Susanne Bormann gerichtete Hoffnung auf weitere Werbung für den Park, wie das bisher schon der Fall war.

Julius Seifert

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